Ein blaues Schild, das an die früher üblichen Emailleschilder erinnert, zeigt seit wenigen Tagen, dass mein Wohnhaus den Hausnamen Hoardmätze trägt. Zusammen mit meiner Fa-milie wohne ich in diesem Haus seit Mitte der 1990er Jahre. Es wurde bereits 1905 in der Vorstadtstraße von dem aus Daubringen stammenden Maurer Johannes Hartmetz gebaut. Ein Daubringer, der in Staufenberg ein Haus baut klar, dass dies im Hausnamen seinen Niederschlag fand.
Seit dem vergangenen Jahr verfolgen wir die Idee, die alten Ortskerne unserer vier Stadtteile durch diese Aktion zu stärken. Die Älteren wissen es: In den kleinen Ortschaften hatte jedes Haus seinen ganz speziellen Namen, mit denen die über die Jahrzehnte wechselnden Bewohner benannt wurden. Diese Tradition zeigt die tiefe Verwurzelung der Menschen mit ihrem Lebens- und Wohnort. Die Menschen kommen und gehen, die Häuser aber bleiben. So Mancher erinnert sich daran als Kind den Nachbarn mit dem Hausnamen benannt zu haben, in der fälschlichen Annahme, dies wäre sein Nachname. Das war natürlich ein großer Spaß für die, die es besser wussten. Die Lokalforscher und Interessierten aus Staufenberg, Daubringen, Mainzlar und Treis haben mit viel Engagement diesen mündlich überlieferten Schatz geborgen. Alle bekannten Hausnamen wurden digital erfasst und so für die Zukunft gerettet. Im Staufenberger Stadtarchiv wird das Wissen nun bewahrt.
Über 500 Hausbesitzer wurden von uns angeschrieben, rund 200 haben ihr Hausnamens-schild bestellt. Die Schilder wurden in drei verschiedenen Größen produziert, da die Namen eine ganz unterschiedliche Länge aufweisen. Alle Schilder haben jedoch den gleichen Preis, denn Recherche- und Organisationsarbeit müssen natürlich auch berücksichtigt werden. Die Schilder liegen nun nun im Staufenberger Rathaus zur Abholung bereit.
Ich bedanke mich bei Ihnen ganz herzlich für Ihr reges Interesse an dieser Aktion! Sicher wird es Ihnen leicht fallen, die Schilder anzubringen und damit zu zeigen...
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