Weihnachtsabend
Vor vielen Jahren habe ich mal eine Geschichte gelesen,
ich weiß nicht wer sie geschrieben hat, kann auch den
Inhalt nur aus der Erinnerung erzählen.
Jedenfalls war sie so, oder so ähnlich.
Es war einmal ein kleiner Ort irgendwo in Deutschland.
Wie in vielen anderen Orten auch, wollten auch dort die
Leute alles immer ein bisschen größer, besser, schöner
haben als ihre Nachbarn.
So war es natürlich auch an Weihnachten, jeder wollte den
schönsten Weihnachtsbaum, das beste Essen, die tollsten Geschenke usw.
Die Bäume und Häuser wurden geschmückt, so dass der
ganze Ort in helles Licht getaucht war. Eine Lichterkette
schöner als die andere.
Nur in einem kleinen Haus am Ende der Strasse wohnte eine
Familie mit mehreren Kindern.
Der Vater hatte gerade seine Arbeit verloren, sie hatten kein Geld
für all die tollen Sachen ihrer Nachbarn.
Die Mutter bastelte mit den Kindern Strohsterne und einige
Christbaumkerzen hatten sie auch noch.
Der Vater hatte den letzten Baum vom Händler geschenkt bekommen,
weil ihn niemand haben wollte, er war den anderen zu krumm und
vor Allem zu klein.
Den schmückten sie und hatten Freude dabei.
Es gab auch ein paar Geschenke, die Eltern haben versucht,
ein paar kleine Wünsche ihrer Kinder zu erfüllen.
Am Heiligen Abend gingen alle Bewohner in die Kirche,
die war so voll, wie sonst das ganze Jahr nicht.
Der Pfarrer erzählte die Weihnachtsgeschichte, sprach von Frieden
auf Erden und von Nächstenliebe.
Er segnete seine Gemeinde und wünschte Allen ein Frohes Fest.
Kaum waren die Leute wieder auf der Strasse, wo die Häuser in festlichem
Glanz erstrahlten, gab es einen Knall und der ganze Ort lag in tiefem Dunkel.
Durch die vielen elektrischen Beleuchtungen , die Bruzzelei des Weihnachtsbratens
und Gedudel der Abspielgeräte für Musik,
war die Lichtleitung zusammen gebrochen.
Da gab ein großes Geschrei, die Erwachsenen waren
ratlos die Kinder weinten, weil sie keinen erleuchteten...
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